Ergebnisprotokoll Runder Tisch „Klimaschutz sozial gerecht“ 21.6.2022 mit Martin Ufheil

Veröffentlicht am 23.06.2022 in Aktuelles

Am 21.6.2022 war Martin Ufheil, Geschäftsführer von solaresbauen bei uns sprach über das Energiekonzept in Dietenbach und den Flächenverbrauch in Dietenbach. Das meiste lässt sich auch verallgemeinern auf alle Wohn(bau)gebiete, es ging vor allem um pro-Kopf-Flächenreduzierung und 100 % regenerative Energien.

 

 

 

Dietenbach klimaneutral und bezahlbar?

  • Dietenbach klimaneutral – funktioniert nicht, durch zu hohe Baukosten, zu große Versiegelung/vorbereitenden Maßnahmen ( ca 1,3 Mio. m³ Aufschüttung), zusätzlich Verzögerung energetischer Gebäudesanierungen, da zu wenige Fachkräfte für Neubau und Sanierung vorhanden.

  • Bezahlbarer Wohnraum – Baukosten und daraus resultierende Kaltmiete wäre durch genossenschaftliches Modell verminderbar (durch Wegfall von Gewinnzuschlag und Verringerung Risikozuschlag von Investoren; Kosten um bis zu 20 % gesenkt), dennoch: bezahlbarer Wohnraum im Neubau geht nicht (unter 10 €/qm, nur mit staatlicher Subvention), ohne Subvention nicht unter 14 €/qm, mit Investoren 19 €/qm)

    Sozial gerechtes Bauen bedeutet nicht nur bezahlbarer Preis, sondern z.B. auch soziale Durchmischung (sozialer und normaler Wohnungsbau), alters- und familiengerechtes Bauen (barrierefrei, Gartennutzung, KiTa, Pflege), Urban Gardening (Mieterbeete, Balkone, begrünte Fassaden), gutes Wohnumfeld (Grünflächen, Plätz, Architektur), attraktive Wohnungen (flexibel nutzbar – Flächenreduktion), kurze Wege (zu Gewerbe und Ärtzen), gute Infrastruktur (Rad- und ÖPNV-tauglich)

 

 

Wichtigste Themen für emissionsarmen Wohnungsbau

  • Reduzierung der Pro-Kopf-Wohnfläche:

    • Stadtplanung: Maximierung der Attraktvität für Veränderung des Wohnumfeldes → Begrenzung von Wohnraumverschwendung im Alter (Ü-60), bis zu vierfacher Flächenverbrauch; attraktives Wohnumfeld: grün, ruhig, barrierefrei, Ärtze, Pflege, Nahversorgung; attraktive Wohnung: gute Temperatur, Mietergärten

    • Kein privates Wohneigentum, keine Investoren, keine Spekulation – stattdessen gemeinnütziges Eigentum (Genossenschaften, Bauverein, Mietersyndikate) – kein Gewinnaufschlag und keine Spekulation durch private Investoren (reduzierter Risikoaufschlag)

    • Dietenbach hat ca 860,000 qm Wohnraum, Bedarf aus der Bevölkerungsentwicklung wird auf 600.000 qm geschätzt, größter Bedarf an Wohnraum wird aus dem angenommenen gesteigerten Wohnraumbedarf pro Jahr berechnet → 837.00 qm in 10 Jahren! → Klimapolitisch nicht mehr tragbar, Freiburg sollte hier vorangehen (da bereits Stadt mit relativ sehr niedrigen pro-Kopf-Quadratmeter)

  • 100 % regenerative Energieversorgung

    • Probleme in Dietenbach: Wasserstoff aus nicht vorhandenem Ökostrom; Zentrale Wärmeversorgung

      Privatrechtliche Verpflichtung zu 100 % regenerativer Energieversorgung – Rechnerischer Nachweis inkl. Prüfung → Vorgehensweisenach Modeel Rieselfeld und Vauban – Begleitung durch Monitoring-Programm und Sanktionsmaßnahmen

      100% regenerative Energieversorgung ermöglichen:-Höhere Freiheitsgrade bei Dachformen (Satteldächer, Pultdächer, …)-Eigene dezentrale Wärmeerzeugung ermöglichen (PVT, Erdsonden, Grundwasser)

     

 

Vorschläge für einen Modell-Stadtteil

  • Flächenzuwachs pro Einwohner auf 0 senken; Beschluss durch Gemeinderat: Wohnfläche pro Bürger auf 38 m² begrenzen; Kein Privateigentum, sondern genossenschaftliches Eigentum. Dazu Generation Ü60 in Verantwortung nehmen

  • Beschluss durch Gemeinderat: Energie: 100% regenerativ & lokal mit rechnerischem Nachweis & Kontrolle; lokale & dezentrale Wärme-und Kältequellen nutzen; Wasserstoff ausschreiben oder/und bisheriges Energiekonzept überarbeiten

  • Beschluss durch Gemeinderat: Minimale Versieglung: d.h. Ausbaugeschwindigkeit drosseln – Ausgleich durch Entsieglung von Flächen (oder wirksame Aufforstung)

 

 

 

Im Anschluss folgte eine Diskussion u.a. zu Holzbauweise und ideale Wohnraumgröße, den Sinn von Wasserstoff in Dietenbach und das Energiekonzept in Dietenbach.

Gabi Rolland wird die Themen Wohnraumbegrenzung, kein Privateigentum, Ü-60 Generation-Verantwortung, attraktives Wohnumfeld , 100 % regenerative Energie, privatrechtliche und städterechtliche Regelungen, Zurückdrängung der Versiegelung in den Arbeitskreis Umwelt des SPD-Kreisverbands einspeisen.

 

 

Homepage Gabi Rolland MdL

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