Solidarität mit der Ukraine: Rede unserer beiden Kreisvorsitzenden zur Mahnwache am 26.2.2022

Veröffentlicht am 01.03.2022 in Kreisverband

Mahnwache auf dem Rathausplatz Freiburg 26.2.2022

Wir alle sind tief getroffen von den schlimmen Kriegsereignissen in der Ukraine. Auch die Freiburger SPD Freiburg beteiligt sich derzeit an mehreren Solidaritätsaktionen in Freiburg, denn Solidarität ist das Gebot der Stunde.

Die Kriegsgefahr war offensichtlich und trotzdem müssen wir ehrlich sein, vor dem grausamen Einmarsch Putins in die Ukraine hätten wir uns kaum vorstellen können, dass im Jahr 2022 in Europa ein Land mit 40 Millionen Menschen militärisch überfallen wird und von der Landkarte gestrichen werden soll. Ein Krieg war deshalb unvorstellbar, weil es so unendlich absurd ist, es ist gegen jede Logik, gegen jeden Verstand. Warum lernen wir aus den Fehlern der Geschichte nichts? Krieg führt egal wann egal warum immer nur zu Leid, Elend und Tod. 

Wir müssen uns besonders jetzt klar machen: Politiker zetteln Kriege an, nicht Völker. Das zeigt sich auch einmal mehr auf den zahlreichen Demonstrationen und Mahnwachen dieser Tage, auf denen auch russische Staatsbürger sprechen, ihre Solidarität mit der Ukraine bekunden und das Vorgehen Putins auf das Schärfste verurteilen. Menschen in Moskau und St. Petersburg gehen auf die Straße und demonstrieren gegen die russische Invasion der Ukraine und das in einer Diktatur, in der sie fürchten müssen, für ihre Meinungsäußerung eingesperrt und verfolgt zu werden. Wie absurd ist es, dass jetzt junge Menschen, die bis vor kurzem noch Freunde, Arbeitskollegen oder sogar Verwandte waren bzw. sind gegeneinander kämpfen sollen, sich gegenseitig ermorden sollen? 

Spätestens jetzt fühlt man sich zurück versetzt in den kalten Krieg und aus vielen Richtungen kommt der Ruf nach Abschreckung durch Aufrüstung. Es scheint als habe die Diplomatie versagt. Das mag für den Moment stimmen und wir müssen daraus lernen. Aber wir sollen auch nicht vergessen, dass es nicht Waffen waren, die uns das Ende des Kalten Krieges brachten, sondern Völkerverständigung. Jetzt können wir nur ohnmächtig zuschauen, wie die Waffen sprechen. Aber es wird wieder einen Tag geben, in der die Diplomatie und die Freundschaft zwischen Menschen aus unterschiedlichen Völkern siegen wird. Auch deshalb dürfen wir nie vergessen: Es sind Politiker die Kriege führen, keine Völker. 

Allen von uns geht zurzeit eine Frage durch den Kopf: Was können wir tun? Wir haben das Privileg in einem der reichsten Länder der Welt zu leben und jeden Morgen in Frieden aufzuwachen und müssen ohnmächtig zusehen, wie keine 2000 Kilometer entfernt Panzer rollen und Raketen unschuldige Menschen töten. 

Die stärkste Waffe, die wir haben, ist unsere Stimme. Jeder einzelne von uns hält keinen Panzer auf. Wenn aber Millionen von Menschen allein in Deutschland auf die Straße gehen, dann schafft das Solidarität. Putin mag es nicht interessieren, dass wir in Deutschland auf die Straße gehen. Putin stört es aber, die Menschen in seinem Land kein Verständnis für diese Krieg haben, denn die russische Bevölkerung kann diesen irrsinnigen Krieg am ehesten beenden. Wer in Russland aber die Stimme erhebt, begibt sich in enorme Gefahr. Diese mutigen Menschen, die in Russland auf die Straße gehen und dafür ihre Freiheit und Selbstbestimmtheit riskieren, wollen nichts anderes als mit ihren Nachbarn in Frieden leben. Diese Menschen brauchen Solidarität. Genauso wie alle Menschen in der Ukraine, die angesichts von Todesgefahr ihr Land und ihre Landsleute verteidigen.  

Solidarität motiviert auch diejenigen, die von Deutschland aus tatkräftig helfen. Hier in Freiburg zum Beispiel das Team des s’Einlädele. Wir möchten Danke sagen für dieses unermüdliche Engagement für die Ukraine, nicht nur in diesen Tagen. Neben der moralischen Unterstützung durch Demonstrationen kann jeder von uns spenden, es gibt zahlreiche Aufrufe dazu. Hier zeigt, wie wichtig Partnerschaft im Notfall wird.  

Solidarität heißt auch, dass Menschen, die jetzt vor Krieg flüchten müssen, ein Dach über dem Kopf zu gewähren und sie mit offenen Armen zu empfangen.  

Solidarität heißt aber auch, dass wir bereit sind, einen Preis für Frieden in Europa zu bezahlen. Nur wenn wir allen Despoten deutlich machen, dass wir bereit sind Konsequenzen für Kriegsverbrechen zu ziehen. Wenn wir bereit sind Konsequenzen zu ziehen, die uns auch selbst weh tun, dann ist das ein wichtiges Signal. Kriegstreiber müssen isoliert und als solche klar benannt werden. Kriegstreiber müssen, egal wo auf der Welt sie sich aufhalten, für ihre Taten zur Verantwortung gezogen zu werden – auch ein russischer Präsident. 

Wenn wir Frieden wollen, müssen wir dafür einstehen, müssen wir bereit sein, einen Preis dafür zu bezahlen. Davon wird abhängen, wie glaubwürdig und stark wir reagieren können. 

 

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